OSS-Steuereinstellungen in der JTL-Wawi vornehmen

OSS-Steuereinstellungen in der JTL-Wawi vornehmen

Ihr müsst die OSS-Steuereinstellungen noch in der Wawi vornehmen? Kein Problem dabei kann ich Euch gerne helfen.

Worum geht es bei OSS bzw. One-Stop-Shop für die EU überhaupt?

OSS betrifft (seit dem 01. Juli 2021) alle Händler innerhalb der EU, die mehr als 10.000 EUR Umsatz bei Lieferungen ins EU-Ausland erzielen. Es spielt hierbei keine Rolle ob die Exporte nur in ein EU-Land gehen oder mehrere. Bei Überschreiten dieser (neuen) Lieferschwelle entsteht automatisch eine Steuer- und Registrierungspflicht in jedem EU-Land (in das auch nur 1 Paket gesendet wird). Hierbei muss für alle Pakete an Endverbraucher die Umsatzsteuer des Lieferlands abgeführt werden. Mit OSS kann die Meldung und Bezahlung der Steuer jedoch in Zusammenarbeit mit dem Bundeszentralamt für Steuern stark vereinfacht werden. So kann ein beim Bundeszentralamt für OSS registrierter Händler einfach über seinen Steuerberater alle Umsätze deklarieren und führt die entsprechenden Steuern einheitlich ab. Eine echte Kosten- und Arbeitserleichterung.

Heute morgen erreichte mich eine E-Mail von JTL in der u. a. „go-OSS: Die One-Stop-Shop (OSS) Lösung für JTL-Wawi“ angepriesen wurde. Ich habe mir nur gedacht, okay ganz schön teuer für 728,20 EUR inkl. Installationsservice (Stand 02.07.2021).

Ich kann für Euch diese Einstellungen im Normalfall deutlich günstiger vornehmen. Zunächst möchte ich Euch aber noch etwas helfen und die Standardsteuersätze in der EU für OSS auflisten. Hier sollte auf keinen Fall vergessen werden, dass es bei Griechenland ein Update auf 24% gab und es nunmehr nicht nur Irland, sondern auch Nordirland gibt.

Wie lege ich die OSS-Einstellungen in der Wawi fest?

Zunächst müsst Ihr unter „Admin->Steuern->Steuerschlüssel“ für alle Länder die entsprechenden Steuerschlüssel anlegen, zusätzlich empfehle ich Euch einen Steuerschlüssel wie z. B. „OSS IGL“ für innergemeinschaftliche Lieferungen (an Unternehmer mit gültiger Ust.-ID). Auch ein Steuerschlüssel „Steuerfrei“ kann ggf. sinnvoll sein.

Wer es noch genauer haben möchte, kann natürlich für jedes Land auch einen eigenen IGL-Steuerschlüssel anlegen.

Anschließend kann unter „Admin->Steuern->Steuerverwaltung“ mit der Anlage von Steuerzonen begonnen werden. Mit dem Button „Firma hinzufügen“ kann ein neues Versandland hinzugefügt werden. Mit Versandland ist immer ein Land gemeint, in dem Ihr über ein eigenes Lager verfügt. Solltet Ihr also Amazon-FBA mit paneuropäischem Versand benutzen, müsstet Ihr hier zuerst für alle Lagerländer ein Versandland („Firma hinzufügen“) hinzufügen.

Im weiteren Verlauf empfehle ich Euch die folgende Vorgehensweise:

Wichtig: Bitte den Worker vorher ausschalten.

  1. Legt für jedes Lieferland eine Steuerzone an, dass geht mit einem Klick auf „Steuerzone anlegen“ und benennt anschließend alle Zonen zum entsprechenden Länder-ISO-Code um.
  2. Falls eine Steuerzone-EU bereits vorhanden ist, entfernt alle Länder unter „Länder in ausgewählter Steuerzone“ mit einem Klick auf „Bearbeiten“.
  3. Geht jede Steuerzone durch und fügt jeweils das Land unter „Länder in ausgewählter Steuerzone“ der Steuerzone hinzu.
  4. Geht (ggf.) jede Steuerzone durch und legt für den Steuersatz „Ust. Frei“ den Steuerschlüssel „Steuerfrei“ an.
  5. Geht jede Steuerzone durch und legt den entsprechenden Steuersatz sowie Steuerschlüssel fest.
  6. Am Ende sollten keine Ausrufezeichen bzw. Warnmeldungen mehr vorhanden sein.

Speichert die Einstellungen und überprüft Sie anschließend erneut.

An dieser Stelle empfehle ich Euch natürlich zu überprüfen, welche Steuersätze für Eure Produkte angewendet werden müssen. Manche EU-Länder haben nämlich für besondere Produktgruppen abweichende Steuersätze.

Beispiel für das Anlegen eines steuerfreien Steuersatzes mit 0%

Beispiel für das Anlegen der Steuersätze für Kroatien

Wem das ganze zu viel Arbeit ist, dem helfe ich natürlich auch sehr gerne zu günstigen Stundensätzen. Unter Kontakt könnt Ihr mir bequem eine Nachricht schreiben.

Liste mit den Ust.-Standardsätzen für die EU + ISO-Code:

  • Ust. Deutschland 19% – OSS DE
  • Ust. Österreich 20% – OSS AT
  • Ust. Frankreich 20% – OSS FR
  • Ust. Tschechien 21% – OSS CZ
  • Ust. Italien 22% – OSS IT
  • Ust. Polen 23% – OSS PL
  • Ust. Spanien 21% – OSS ES
  • Ust. Belgien 21% – OSS BE
  • Ust. Bulgarien 20% – OSS BG
  • Ust. Kroatien 25% – OSS HR
  • Ust. Zypern 19% – OSS CY
  • Ust. Dänemark 25% – OSS DK
  • Ust. Estland 20% – OSS EE
  • Ust. Finnland 24% – OSS FI
  • Ust. Griechenland 24% – OSS GR
  • Ust. Ungarn 27% – OSS HU
  • Ust. Irland 23% – OSS IE
  • Ust. Lettland 21% – OSS LV
  • Ust. Litauen 21% – OSS LT
  • Ust. Luxemburg 17% – OSS LU
  • Ust. Niederlande 21% – OSS NL
  • Ust. Portugal 23% – OSS PT
  • Ust. Rumänien 19% – OSS RO
  • Ust. Slowakei 20% – OSS SK
  • Ust. Slowenien 22% – OSS SI
  • Ust. Schweden 25% – OSS SE
  • Ust. Malta 18% – OSS MT
  • Ust. Nordirland 20% – OSS XI

2 Antworten zu “OSS-Steuereinstellungen in der JTL-Wawi vornehmen”

  1. Guten Tag,

    mein Name ist Arne Theisen von go-eCommerce Herausgeber des Tools go-OSS. Ich bin auf Ihren Beitrag aufmerksam geworden und möchte Sie bitten Ihre persönliche Meinung zum Thema go-OSS bzw. dessen Kosten richtigzustellen bzw. sich eingehender mit dem Thema zu beschäftigen.

    In Ihrem Blogbeitrag gehen Sie auf Händler ein, welche lediglich zum Standardsatz verkaufen. Für diese Händler ist go-OSS selbstverständlich zu übertrieben. Für Händler aber, die mit ermäßigten Produkten arbeiten ist die Aufgabe nicht so einfach zu lösen wie dargestellt. Die Aufgabe ist es: „Bilden Sie aus 717 Kombinationsmöglichkeiten die richtigen Steuerklassen.“

    Grüße Arne Theisen

    1. Ihre Meinung wird eingebracht indem Ihr Kommentar veröffentlicht wird. Letztendlich ist immer eine individuelle Einschätzung notwendig. Die meisten Kunden verwenden jedoch nur die „Standardsätze“.

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